Erinnerungen – in geistiger oder materieller Form – sind das, was bleibt von Menschen. Erinnerungen erzählen Geschichten, die Seelennahrung für die Menschen unserer Welt sind. Hier ist Raum für Erinnerungen an Richard Timel:
Erinnerungen – in geistiger oder materieller Form – sind das, was bleibt von Menschen. Erinnerungen erzählen Geschichten, die Seelennahrung für die Menschen unserer Welt sind. Hier ist Raum für Erinnerungen an Richard Timel:
Meine erste Begegnung mit Richard war auf Empfehlung von Christoph Warhanek. Dieser meinte „Ich bin nie in Wien, sehr selten in Kärnten und zumeist in der Schweiz. Wenn dir das zu weit weg ist, dann kontaktier doch den Richard Timel für deine individuelle Ausbildungsvereinbarung! Ich glaub ihr zwei passt gut zusammen…“ und wie recht er damit hatte. (Danke Christoph!) Aus den drei Terminen, die es offiziell gebraucht hätte, wurde ein monatlicher Fixtermin in der Heiligenstädterstraße über die nächsten Jahre und seit Corona regelmäßige Telefonate.
Ich kann nicht exakt benennen was das für eine Beziehung war. Mentor, Coach, (groß)väterlicher Freund, Therapeut, spiritueller Meister,… Richard du warst sehr viel für mich!
Jede Begegnung gab mir Entwicklungsimpulse, erweiterte meine Perspektive und warf gleichzeitig neue Fragen auf. Die konstruktive ungemütliche und schonungslos ehrliche aber immer liebevolle Haltung, mit der er mir begegnet ist hat mir viel Lernen möglich gemacht. Die Kombination seiner Expertisen aus Gruppendynamik, Psychoanalyse, Systemtheorie und Buddhismus war wunderbar. Richard hat mich inspiriert und mir dabei geholfen, dass ich mir selbst wieder Spiritualität erlauben konnte und ich schöpfe seither oft Kraft daraus.
Kaum eine Begegnung ohne Literaturempfehlungen die zu meinen aktuellen Lernfeldern gepasst hat. In meinem Freund*innenkreis ist Richard Timel allen ein Begriff. „Ah liest du wieder ein „Richard Buch“ weil du so viel davon erzählst“. Ach! Werden mir diese Buchtipps fehlen…
Eine wichtige Gemeinsamkeit war unser Bezug zur Gewerkschaft. Das hat sich immer wieder nach einer „Staffelübergabe“ angefühlt und da gibt es einen Geist, den ich weiterleben möchte. Bei einem unserer letzten Telefonate hab ich Richard gefragt, was er sich von mir wünscht, in Bezug auf die ÖGGO? „Organisier doch ein Seminar wo Gewerkschafter*innen mit Gruppendynamiker*innen zusammenkommen“. Den Wunsch zu erfüllen, wird mir eine Freude sein.
Ich habe bereits im Sommer letzten Jahres viel Trauerarbeit geleistet. Nach einem Telefonat im August mit Richard hat mich das Sorge überkommen, dass diese – von mir als so wertvoll geschätzten Gespräche – nicht mehr in großer Zahl stattfinden werden. Ich war sehr traurig und habe ein paar Tage lang immer wieder geweint. Mir ist die Lücke bewusst geworden die aufgehen wird, wenn Richard nicht mehr auf dieser Welt sein wird. Jetzt ist es so weit. Diese Lücke ist da und doch überwiegt bei mir die Dankbarkeit.
Dankbarkeit für die Begegnungen mit Richard, für die Erfahrungen, die er mit mir geteilt hat, für mein Lernen und meine Entwicklung die er gefördert und begleitet hat. Besonders dankbar bin ich für die tiefgreifende Erkenntnis wie untrennbar meine Leben und meine Entwicklung verbunden ist mit den Menschen rund um mich und deren Entwicklung.
Ich habe Richard 2005 bei einem Co-Training beim Seminar “Gruppendynamik, Yoga und Zen-Buddhismus” in Deutschland kennen und lieben gelernt. Dieses Seminar und die Begegnung mit Richard hat mich nachhaltig geprägt und ist mir noch sehr intensiv in Erinnerung! Nie vergessen werde ich den Moment als Richard sich im Rahmen einer Zen-Buddhismus Session vor mir verbeugt hat, diese Geste der Demut vor mir als seiner Co-Trainerin hat mich tief berührt. Richard hatte sehr viel Tiefe und Wärme, ein so grosses Verständnis von und für Menschen, Gruppen und Organisationen! Ich weiss, dass er viele Menschen berührt und geprägt hat. Es ist schön an ihn zu denken und es tut weh, dass er nicht mehr da ist!
Die vielen Seiten des Richard Timel
Erinnerungen – in geistiger oder materieller Form – sind das, was bleibt von Menschen. Erinnerungen erzählen Geschichten, die Seelennahrung für die Menschen unserer Welt sind.
Hier einige meiner Erinnerungen, in denen Richard für mein Leben wichtig ist und die auch seine vielfältigen Seiten zeigen.
1973 Anfang Juni fand im Europahaus die erste Mitgliederversammlung der ÖGGG statt, zu der ich mit meinem ein Monat alten Sohn im Kinderwagen kam. Nach einigen Gruppendynamik-Trainings war ich neugierig auf den frisch gegründeten Verein geworden. Leo Bernardis begrüsste mich besonders herzlich, hinter ihm beobachtete Richard die Aktivitäten von Jakob Huber, Ralph Grossmann und den anderen anwesenden Männern, die ich undeutlicher wahrnahm.
Erst 1982 im Rahmen der ÖGGO-Mitgliederversammlung in Purkersdorf nahm ich dich ganz deutlich wahr, Richard. Du sassest mit Herbert Schober zusammen und sprachst mich erstmals an. Du fragtest mich, ob ich nicht in die Conecta einsteigen will. Eine wegweisende Frage für meine nächsten Jahre und mein Leben.
Mein Einstieg in die Conecta bildete ein internes Weiterbildungsseminar „Körper und Kosmos“ 20 km von unserem jetzigen Wohnort in OÖ entfernt mit einem modernen Bioenergetiker und einem indigenen Schamanen aus Peru, Eduardo Calderón, über den Georg Lhotsky und Eva-Maria Stelljes den Film „Schamanismus und Heilen“ gedreht hatten. In seinen Ritualen konnte ich erleben, spüren und erkennen, dass wir nicht nur einen materiellen Körper haben, sondern auch einen immateriellen, der aus Energien besteht. Diese Erfahrungen eröffneten mir neue Räume für die Verwirklichung meiner Lebensaufgabe. Conecta, BGN und andere BeraterInnen luden in den 80er Jahren verschiedene systemische Therapeuten, Berater und Denker zu Weiterbildungsveranstaltungen ein. Eduardo war ein solcher für die Conecta. Mit Richard fuhr ich in diesem Zusammenhang nach Graubünden zu einem systemischen Kongress mit dem schönen Titel „Der blinde Tanz zur lautlosen Musik“. Wir bewunderten beide Francisco Varela, seine Erklärungen zur Selbstorganisation des Immunsystems und seine Gespräche mit dem Dalai Lama und auch Jane Goodall, die ihren Vortrag mit dem Gruß der Gorillas eröffnete. Prof. Zbinden, Leiter einer Psychiatrischen Anstalt und Organisator des Kongresses, wurde später auch von der ÖGGO zu einer Weiterbildung eingeladen, bei der wir uns mit der systemischen Interventionskunst intensivst beschäftigten.
In den 80er Jahren stiegst du aus der Conecta aus und ich war zwischen Beratungs- und Trainingstätigkeit hauptsächlich bei Schamanen in Peru und im Urwald. Ich organisierte auch in Österreich mit dem Ayahuasca-Schamanen Agustin Rivas Workshops und du warst überraschenderweise der einzig neugierig mutige Berater, der im Mühlviertel an einem Ayahuasca-Ritual teilnahm. Das Ritual schuf eine vertrauensvolle Beziehung zwischen uns. In den 90er Jahren verliess ich nach einem Sabbatjahr auch die Conecta, deren Menschen ich viel verdankte. Ich begann meine Arbeit neu auszurichten.
Gegen Ende der 90er Jahre bekamen wir wieder Kontakt, einerseits durch meine Ausstellungstätigkeit – Brigitte, deine Frau, erwarb ein kleines Aquarell -, andererseits durch die grösseren Erneuerungsdebatten in der ÖGGO, die durch die vermehrte systemische Organisationsentwicklungs- und Beratungstätigkeit und die Veränderungen in der Gruppendynamik notwendig wurden. Es bildete sich damals so etwas wie ein „Kampf zweier Linien“ heraus. Wir kandidierten als Vorstandsteam auf derselben Liste – und verloren mit nur einer Stimme.
In den 00er Jahren hatten wir weniger Kontakt miteinander, wir begegneten einander bei ÖGGO Kongressen, wo du auch unseren damaligen Kooperationspartner Malidoma Somé kennen lerntest. Unsere Beziehung begann sich wieder zu intensivieren, als du mit anderen ÖGGO-Mitgliedern zu unserem Symposium „Alltagstrance und Traumpfade – Anregungen zur Unterwanderung der planentenüblichen Scheinvernunft“ kamst. Es fand 2013 am Wochenende der Überschwemmungen in Österreich und Süddeutschland auf unserem Platz der Stille statt und Manfred und ich konnten unsere ersten Bücher vorstellen. Du sassest in unserem Haus im warmen Kellerraum und lasest mein „In verschiedenen Welten wandern“ in der Art, wie andere Kriminalromane lesen. Du tauchtest ganz in meine Geschichte im Urwald ein und vergasst die Umgebung. Du nahmst auch einige Exemplare mit – „für meine Kinder“ sagtest du. Beim Essen sprachen wir über Spiritualität und Buddhismus, deine Erfahrungen mit Meditation und Gruppendynamik und meine Experimente mit Gruppendynamik in zwei Räumen, im nichtsprachlichen und sprachlichen Raum. Seit diese Zeit tauschen wir uns brieflich bzw. bei unseren Besuchen in Wien über unsere Arbeit aus und du gabst uns noch einige wertvolle Impulse: in der Supervision zu unserem internationalen „HIT-Projekt“ (Helden der Inklusion). Einmal besuchten wir dich in deinem Elternhaus, das du renoviert hast, in Grossharas und verbrachten ein geruhsames Wochenende bei gutem Wein und gutem Essen.
In den 20er Jahren war die letzte Anregung, die mit unserer Forschungsarbeit zum Grundgefühlszyklus in Verbindung steht, deine Buchempfehlung „Das Königreich der Angst“ von Martha Nussbaumer. Auch die Coronazeit konnte unsere gemeinsamen Gespräche nicht verhindern – wir sprachen über unsere Krankheiten, unser Älterwerden und über die Möglichkeiten einer heiteren, mitfühlenden und gelassenen Beziehungsgestaltung. Wir praktizierten sie einfach miteinander.
Lieber Richard, das letzte Jahr waren wir durch unsere Entscheidung, unseren Wohnraum zu verkleinern, so mit Loslassen und Neuanfang beschäftigt, dass wir nurmehr telefonierten – du musstest öfter ins Spital und ich spürte körperlich die Anstrengungen unseres Hausprojektes – mir fehlte einfach manchmal die Kraft zu stehen, zu gehen, zu schlafen. Im Dezember warst du im Spital und wir noch grade im alten Haus und ich erreichte dich nochmals telefonisch – ich konnte das Gefühl von Trauer, das ich in dieser Zeit des Wandels spürte, nicht genau zuordnen: Trauer, dass du bald gehen wirst oder Trauer über mein Loslassen der letzten 30 Jahre. So erreichte mich Brigittes Anruf – und ich konnte weinen.
Lieber Richard, du warst nicht nur Rauchfangkehrer, christlicher Gewerkschaftsvertreter, überzeugter Gruppendynamiker, Gesellschafter und Geschäftsführer von Beratungsfirmen, bekannter Organisationsberater, Supervisor, Coach und grosser Förderer jüngerer BeraterInnen – du warst auch Vater von sechs Kindern, Ehemann einer buddhistischen Nonne, neugieriger und weiser „Ältester“, der auch Ausflüge in „verschiedene Welten“ machte, um zu lernen. Für mich warst du ein lieber Freund. Ich wünsche dir eine gute Reise in die Ahnenwelt, aus der du uns vielleicht noch hilfreiche Anregungen geben kannst.
Lieber Richard,
wir haben uns in den letzten Jahren (Jahrzehnten muss es wohl schon richtigerweise heißen) nur mehr sporadisch getroffen – für meine beruflichen “Lehrjahre” in den 70er und 80er Jahren warst du sicherlich eine der wichtigsten Persönlichkeiten. Und ich denke nicht nur für uns sondern auch für die damalige “Wiener Arbeit” an einer integrierten/später systemischen Theorie und Praxis der Organisationsberatung konnte ich an Dir und mit Dir einige der grundlegenden Aspekte durchleben.
Wir waren beide – du in der Conecta, ich in der Beratergruppe Neuwaldegg – waren nicht Teil der legendären Sigi Hirsch-Gruppe. Eine der gravierendsten Neuerungen aus dieser waren die Versuche durch eine extrem distanzierte bis artifizielle Gestaltung der Berater-Klienten-Relation schnellere und tiefer gehende Musterveränderungen auszulösen. Der Spruch kursierte, dass man dann halt keine dankesreichen Weihnachtskarten mehr erhält. Dir, als sehr auch mit den Menschen verbundener Berater, war es ein hohes Anliegen hierzu eine, auch im Alltag stimmige persönliche Praxis zu entwickeln. Auf langen Spaziergängen im Mühlviertel haben wir versucht und dazu irgendwie auch neu zu (er)finden – und damit auch alle anderen dazu einen Impuls erhalten, hast du Weihnachtskarten an die KollegInnen geschrieben.
Daran schließt als Zweites deine Verwurzelung in den Traditionen der (christlichen) Arbeiterbewegung an und das hat gesellschaftlich-politische und ganz viele persönlich-soziale Ressourcen, wie du auf Organisationen und Entwicklungsfragen geschaut hast – diese Diversität in Beraterstaffs ist uns leider sehr abhanden gekommen. Und nicht zu vergessen – die Abende mit den Menschen hatten oft einen unvergleichlich gemeinschaftlichen Charakter, vor allem wenn in Oberösterreich dann noch Peter Heintel dabei war.
Vielen Dank Richard – in meinem Namen und ich glaube auch im Namen vieler KollegInnen, die vielleicht gar nicht wissen, was da alles auf dich zurück geht.
Danke lieber Richard für alles was wir von Dir lernen konnten! Es ist schon soviel geschrieben worden was Dich für uns so wertvoll gemacht hat!
Wir wollen noch ergänzen dass wir Dich als wahren Frauenliebhaber schätzen gelernt haben! WIr Marlies und Angelika vermissen Dich!
Lieber Richard,
diese Überraschung, Dein letztliches und für uns alle jetzt so unvorhergesehenes Abschiednehmen, hättest Du schon etwas verzögern können. Es war noch nicht alles gesagt, noch nicht alles überlegt und reflektiert was in dieser Welt zu tun wäre, Deine Gedanken hätten mich sehr interessiert und sicher inspiriert.
Du hättest einiges zum 50 Jahrestag der ÖGGO zu sagen gehabt, das können wir nur mehr imaginieren …
Und zu unseren 53 Jahren wäre uns auch viel eingefallen, sowohl das Kontinuierliche als auch das immer Überraschende. Ja, es war 1971 in Bad Vöslau, wo wir uns das erste Mal begegnet sind, wo anders als in einer T-Gruppe, Du ganz klassenbewusst im Trainingsanzug; ich noch ziemlich suchend.
Da ist was übergesprungen, zwischen diesen zwei doch recht unterschiedlichen Menschen, ihren bis dahin unterschiedlichen Lebenswegen, zwar über das Herkunftsmilieu irgendwie verbunden. Dein Suchen durfte ich erst etwas später kennen lernen, sowohl in die Weite als auch vor allem in die Tiefe. Das Suchen und das Er-Finden hat uns immer begleitet, mit Lust und mit Streit.
Das Schicksal war uns hold – oder wir haben einfach alle möglichen Gelegenheiten für eine Beratung beim Schopf gepackt: die Arbeit bei der Herz-AG, in den Papierunternehmen von Thomas Prinzhorn oder in Hamburg bei der Hamburg-Mannheimer Versicherung, alles Pionieraktivitäten. Systemtheorie hatten wir zwar damals noch nicht am Schirm (wir waren selbstbewusste Gruppendynamiker), aber das systemische Hinschauen und Intervenieren ging bald über ein gruppendynamisches Verstehe von Organisationen hinaus. Den OE-Würfel hätten wir nur veröffentlichen müssen, ein komplexer dreidimensionaler Ansatz.
Theorie als Basis unserer Praxis war uns immer wichtig – die letzten Tage im August waren stets besetzt als die Theorietage, als Reflexion mit Kolleginnen und Kollegen. Und das Lernen über sich selbst, durch Dich wurde ich nicht nur angeregt in die psychoanalytische Selbsterfahrungsgruppe mit Erika Danneberg zu gehen, sondern auch eine Psychoanalyse zu beginnen. Dich hat ja diese Lern- und Entwicklungsform letztlich nie losgelassen.
Während des 8-tägige hausinternen Org-Lab in der Hamburger Papierfabrik (welche kühne Intervention) wurde uns (Richard Lehrner war auch dabei und tw. Michael Hofmann) klar, wir lassen uns aufeinander auch existenziell ein. Im August 1976 gründeten wir am Wolfgangsee gemeinsam mit Axel Exner (der damals ganz geheim) mit Hanni Schober (meine damalige Frau) und Richard Lerner die Conecta. Das erste Büro im 19. Bezirk in der Hutweidengasse, irgendwelche Förderungen hatten es uns ermöglicht, es mit modernen Designmöbel und einer IBM-Kugelkopfmaschine einzurichten und es unseren Kunden bei der Eröffnung stolz zu präsentieren (waren Smolka von der Herz-AG, u.a. noch da, als wir ziemlich aufgedreht, zu später Stunde die hausinterne Sauna mit einweihten?).
Wie viele Orte (natürlich Groß Harras, …), Bilder, Situationen, Erlebnisse, Entdeckungen nun auftauchen – alle sind verbunden mit Erweiterungen, Erkenntnissen, Prägungen. Was mich als Berater ausmacht, was es mit Familienunternehmen und Unternehmerfamilien so an sich hat, welche Vorstellungen von Kooperationen ich entwickeln konnte, hängen mit den Wegen mit Dir zusammen. Dazu eine Besonderheit, wir konnten auch heftig streiten, uns in den Lebenskonzepten irritieren, aber in dem Augenblick (im wahrsten Sinn), wo wir wieder den Arbeitsraum mit den Kund*innen betraten, wussten wir, wir können uns aufeinander verlassen, die jeweiligen Interventionen sind vom Verstehen des Kontextes , von unseren theoretischen Konzepten getragen, da gab es keine Konkurrenz, keinen Konflikt. Es ist daher kein Zufall, dass alle Projekte, die wir gemeinsam gestalten durften, langjährige waren.
Richard, Du bist und warst im besten Sinne eine Institution und im schönsten ein Freund. Danke Dir!
Richard war mir Lehrer, Mentor, Kooperationspartner und Freund.
Kritischer Lehrer in der Ausbildung zum Gruppendynamiker, engagiert, zupackend und glasklar im Feedback, immer solidarisch als Wegbegleiter.
Von der Gründung der ÖGGO angefangen, war mir sein – auch lebensgeschichtlich bedingter- Blick auf die Welt, Motivationsfaktor für meine Arbeit als Trainer und Berater.
Sein gesellschaftspolitisches Engagement, verbunden mit dem unermüdlichen Versuch, den Dingen auf den Grund zu gehen, war ansteckend. Ich habe Richard praktisch nie ohne Buch in der Hand gesehen.
Er war Gründer und Pionier. Er hat nicht nur Beratungsfirmen mitgegründet, sondern hat den gruppendynamisch und systemtheoretisch inspirierten Zugang zu organisationaler und gesellschaftlicher Entwicklung ,in immer neue Handlungsfelder getragen.
Es gibt wenige Personen, die mich in meiner professionellen Entwicklung über längere Zeit so geprägt haben wie Richard.
Die Erkenntnisse aus einem Coaching, das Richard mir anlässlich meiner Verabschiedung von der Universität, zur Vorbereitung auf den Ruhestand , geschenkt hat, sind mir bis heute ein verlässlicher Kompass.
Danke!
Richard Timel war einer der ersten ÖGGG-Menschen, denen ich begegnet bin, noch bevor ich mich zur Ausbildung entschlossen habe – vielleicht auch eine Anregung zur Annäherung. Er hat für mich immer das Menschliche in der ÖGGO dargestellt – als Mentor, als Kollege und als Freund.
Er war Lehrender ebenso wie stetig Lernender – ein Vorbild im besten Sinne des Wortes. Aus seinem Leben konnte er viel erzählen – kleine berührende Episoden, die seine Wünsche und Hoffnungen, aber auch seine Enttäuschungen, Ängste und Ärgernisse (letztere nur zu oft über sich selbst) deutlich und damit emotional gut nachvollziehbar gemacht haben.
Immer wieder haben ihn Erlebnisse dazu angetrieben, durch gezielte entschlossene Handlungen wirksam zu werden – er war einfühlsam und zugleich tatkräftig.
So werde ich Richard dankbar in lebendiger Er-Innerung behalten.
Ich habe Richard als Lehrer in unterschiedlichen Ausbildungskontexten erlebt und in der Folge als Kollegen in gemeinsamen Projekten. All diese Elemente der Zusammenarbeit in vielfältigen Kontexten gehören zu meinen intensivsten Lernerfahrungen, die mich stark und nachhaltig geprägt haben.
Die Fülle kreativer Designs, die Originalität in den Interventionen, der Tiefgang in den Reflexionen waren Zeichen einer energievollen, verlässlichen Präsenz und einem breiten Spektrum an Aufmerksamkeit: der konsequente Einbezug von Theorien – von der Psychoanalyse bis zur Systemtheorie, das gesellschaftspolitische Engagement und die Investition in die Beziehung der Zusammenarbeit. Da gab es klares Feedback und das Interesse sich auf mich einzulassen.
Und dazu die treffsicheren humorigen Beiträge!
Danke
lieber richard,
unsere begegnungen lassen sich vermutlich an zwei händen abzählen – und dennoch gabst Du mir impulse, die mich jeweils viele jahre beschäftigt haben – Dein feedback war offen und äusserst treffend.
besonders berührt haben mich die beiden wochen “ZEN-meditiation, gruppendynamik und yoga”, die Du mit mechthild und den beiden nonnen vom zen-kloster an der eiffel angeboten hast. auch hier körperliche und geisitge erfahrungen, die mich mein leben lang begleiten.
danke.
Richard Timel: Lehrer, Mentor, Kollege, väterlicher Freund und durch und durch Mensch.
Die Quintessenz seiner Arbeit: “Meine Entwicklung ist die Entwicklung anderer und ich bin an die Entwicklung anderer gebunden” (September 2019)
Was bleibt: Weiterzugeben, was er uns allen geschenkt hat.
Vielen Dank, Richard!
Ich kannte Richard als Jugendliche in seiner Zeit bei der GPA, wo meine Mutter ihn fotografierte bei seinen Bildungstatigkeiten. 1998 war er mein Mentor und er half mir im Absprung in die Selbständigkeit – seine Frage damals: “Wie lange musst du in deinem Job noch leiden, bevor du gehen darfst?” Und dann war es klar, ich wage den Sprung! Ich bin Richard dankbar für seine Unterstützung durch Coachings und freien Gespräche im Weinviertel zwischen 1998 und 2009. Auch seine Inputs in der Lerngruppe Dance of Change, wo wir in Triest und am Chiemsee waren sind mir gut in Erinnerung. In den letzten Jahren haben wir uns kaum noch gesehen, außer bei manchen OGGO Veranstaltungen. Ich hoffe Richard hatte noch eine gute Zeit.
Vielen Dank!
Liebe Grüße Liselotte